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Gemeinde Unterschneidheim (Druckversion)

Geschichte

Junge Gemeinde reich an Geschichte

Die Gemeinde Unterschneidheim liegt in einer flachen Hügellandschaft zwischen Jura und Virngrund im Tal der Sechta zu beiden Seiten des Flüsschens. Der zur Gemeinde gehörende Weiler Oberschneidheim grenzt unmittelbar nördlich an.

Nach den vorliegenden Zeugnissen reichen die Siedlungsspuren im Gebiet der Gemeinde bis in die Römerzeit zurück. An der von Donauwörth über Nördlingen, Riepach und Gerau zum Kastell Halheim führenden Straße ist im Bereich der Markung Oberschneidheim eine gemauerte römische Niederlassung, etwa ein Gutshof, nachgewiesen. Auch das in der Tabula Peutingeriana genannte Kastell "Septemiacum" ist mit einiger Wahrscheinlichkeit im Raum Unterschneidheim zu lokalisieren.

Die erste Erwähnung von "Sniten" findet sich in einer Urkunde des Klosters Fulda aus dem Jahr 760. Dieser frühe Ortsname, aus dem im Hochmittelalter "Snayten" wurde, führte zu der Annahme, dass es sich bei Unterschneidheim nicht um einen "echten" -heim-Ort handelt. Seine Gründung ist wohl nicht in die Zeit der -ingen- und -heim-Orte, also in die alemannische Zeit zu datieren, sondern erfolgte erst in der frühen Ausbauzeit. Entstanden ist er an der Kreuzung zweier alter Wege, die Einschnitte - althochdeutsch "snite" - in den damals noch bestehenden Urwald darstellten. Die Urkunde von 760 belegt die Schenkung mehrer Höfe in "Sniten" an das Kloster Fulda in der Regierungszeit des Frankenkönigs Pippin (reg. 751 - 768).

Von den zum Schutz von Mensch und Vieh während der Zeit der Ungarneinfälle im 9. und 10. Jahrhundert errichteten Turmhügelburgen (Burstel) befanden sich allein vier auf Unterschneidheimer Gemeindegebiet an beiden Sechta-Ufern. 1310 taucht in den Quellen erstmals die Unterscheidung zwischen Ober- und Unterschneidheim auf, wobei letzteres im Verlauf des 14. Jahrhunderts auch noch als "Niedersnaiten" begegnet. Welche der beiden Siedlungen die ursprüngliche war, lässt sich kaum noch feststellen, allerdings dürfte Unterschneidheim durch die Lage am Sechtaübergang einen klaren Entwicklungsvorteil besessen haben.

Nachdem bereits um die Mitte des 12. Jahrhunderts Burkhard von Nordhausen als Inhaber des Patronatsrechts über die Kirche zu Unterschneidheim nachweisbar ist, wird 1235 mit Marquard von Sneiten erstmals auch ein Unterschneidheimer Ortsadel in den Quellen greifbar. Neben diesem ursprünglichen Ortsadel nennt sich ab der Mitte des 13. Jahrhunderts auch ein Zweig der gräflich-oettingischen Schenken von Ehringen aufgrund der Ansässigkeit und zahlreicher Besitzungen im Ort "von Sneiten". Nachdem in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts die Ortsadelsgeschlechter von Pfahlheim und Geislingen im Besitz der Ortsherrschaft, wenigstens aber gewichtiger Besitzungen und Rechte greifbar werden, gelangte der Ort durch Kauf 1379 und 1419 zu großen Teilen an die Deutschordenskommende Mergentheim, die ihn wiederum 1456 an das Deutschordenshaus zu Nürnberg vertauschte. Verwaltet wurden die Besitzungen in Unterschneidheim vom Obervogteiamt Dinkelsbühl. Vor Ort vertrat ein Untervogt die Interessen des Herrschaftsträgers. Er residierte im "Schlössle", das lange Jahre als Rathaus von Unterschneidheim fungierte.

Neben dem Deutschen Orden war insbesondere die gräfliche (seit 1734 fürstliche) Linie Oettingen-Spielberg in Ober- und Unterschneidheim begütert, die auch das Hochgericht innehatte. Demgegenüber verfügte der Deutsche Orden über das Patronats- und Zehntrecht. Besitz und Rechte in Ober- und Unterschneidheim hatten darüber hinaus die Reichsstädte Nördlingen, Bopfingen und Dinkelsbühl, die Klöster Ellwangen, Zimmern, Kirchheim und Kaisheim sowie das Fürstentum Brandenburg-Ansbach. Beim Übergang an Württemberg 1810 hatte Unterschneidheim 735 Einwohner, in Oberschneidheim zählte man 301.

Zum 1. Januar 1974 wurden die bis dahin selbständen Gemeinden Geislingen, Nordhausen, Unterwilflingen und Walxheim in die Gemeinde Unterschneidheim eingegliedert. Durch das zweite Gemeindereformgesetz kamen 1975 die ehemaligen Gemeinden Zipplingen und Zöbingen neu hinzu, aus denen die Gemeinde Unterschneidheim in ihrer heutigen Form gebildet wurde.

Prof. Dr. Sabine Ullmann
Dr. Werner Lengger

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http://www.unterschneidheim.de//de/gemeinde-daten/geschichte