Aktuelle Projekte
Ökologische Entwicklungsmaßnahmen im Gewann Weidenbrunnen
Das Land Baden-Württemberg und die Gemeinde Unterschneidheim stellen die Grundstücke für diese Entwicklungsmaßnahme zur Verfügung. Die Gemeinde Unterschneidheim hat sich bei der Stiftung Naturschutzfond um die notwendigen Zuschüsse bemüht. Die Mittel selbst stammen ursprünglich aus den Zahlungen der Windenergieanlagenbetreiber, die für die Baugenehmigungen keine eigenen Ausgleichsmaßnahmen ausgeführt haben.
Im Herbst 2020 wurden die beiden Teiche weitgehend entschlammt. Kleinere Verlandungszonen wurden erhalten. Der Schlamm wurde vom Ausbaggern auf mögliche Schadstoffbelastungen untersucht und konnte auf kommunale Ackerflächen verbracht werden. Der Erlenaufwuchs zwischen den beiden Teichen wurde entfernt, so dass eine Verbindung der beiden Gewässer hergestellt werden konnte.
Der bestehende Quelltümpel des Moosbrunnens wurde vergrößert. Zum Schutz des Moosbrunnens wurde ein landschaftsverträglicher Schutzzaun errichtet.
Sowohl an den Teichen als auch an dem Quellaustritt wurde der bestehende Erlen- und Weidenaufwuchs gerodet, damit Beschattungseffekte minimiert werden und sich eine gewässerbegleitende Feuchtvegetation entwickeln kann. Diese Flächen werden im Rahmen der Entwicklungspflege einmal jährlich gemäht. Ein kleiner Teil des Gehölzbestandes wurde erhalten.
Die Anlage von Stein- und Totholzhaufen im Umfeld der beiden Teiche hat für Reptilien, Amphibien und Insekten neue Strukturen und Lebensräume geschaffen.
Der Lauf des ursprünglich begradigten Weidenbrunnengrabens wurde an einigen Stellen verändert, so dass insgesamt mehr Dynamik im Gewässer entsteht. Entlang des Weidenbrunnengrabens werden Schwarzerlen gepflanzt und mit Drahthosen vor Verbiss geschützt. Im Zentrum ergänzt eine Feldhecke die Habitatausstattung des Gebiets.
Die Maßnahme trägt zum Erhalt und zur Aufwertung von wertvollen Trittsteinbiotopen in einem vergleichweise wenig strukturreichen Umfeld bei. Die Gewässer können durch die Entschlammung wieder über Jahrzehnte ihre ökologischen Funktionen im Biotopverbund erfüllen. Die Dynamisierung des Weidenbrunnengrabens steigert dessen Naturnähe. Die Pflanzung der gewässerbegleitenden Gehölze, der Feldhecke und der Einzelbäume auf artemarmen Grünland komplettiert das Habitatangebot in Zusammenhang mit den angrenzenden mageren Flachlandmähwiesen und Waldflächen.
Die Gemeinde Unterschneidheim bedankt sich sehr herzlich bei dem Land Baden-Württemberg und bei der Stiftung Naturschutzfond.
Im November 2020
Nikolaus Ebert
Bürgermeister
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