50 Jahre Gemeinde
Wir feiern ein halbes Jahrhundert!
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Gäste,
zum 1. Januar 1974 wurden die bis dahin selbständen Gemeinden Geislingen, Nordhausen, Unterwilflingen und Walxheim in die Gemeinde Unterschneidheim eingegliedert. Durch das zweite Gemeindereformgesetz kamen 1975 die ehemaligen Gemeinden Zipplingen und Zöbingen neu hinzu, aus denen die Gemeinde Unterschneidheim in ihrer heutigen Form gebildet wurde.
Dieses Ereignis löste teilweise sogar Zukunftsängste aus.
Und doch kam diese Reform, durch die in den Jahren 1974/75 die Zahl der Kommunen in Baden-Württemberg von 3.379 auf 1.111, im Ostalbkreis von 99 auf 42 reduziert wurde.
Ausgangspunkt war seinerzeit die Erkenntnis, dass sich die Strukturen von Gesellschaft und Wirtschaft in den vorangegangenen Jahrzehnten vielfältig verändert haben, während die öffentliche Verwaltung unverändert geblieben ist. Man hatte bereits Mitte/Ende der 60er Jahre erkannt, dass viele der fast 3.400 Gemeinden mit den neuen Herausforderungen nicht werden Schritt halten können. „Die Verwaltungskraft vieler kleinerer Gemeinden unseres Landes ist unzureichend“, so Innenminister Walter Krause seinerzeit.
Das war ein Kraftakt sondersgleichen. Aber Landesregierung und Landtag hatten seinerzeit den Willen und die Kraft, diese Reform zu Ende zu bringen. Und für diesen konstruktiven Prozess kann man den seinerzeit Beteiligten nur dankbar sein - stellvertretend hier besonders Altbürgermeister Günter Schenk.
Es war in der Anfangszeit sicherlich nicht leicht - für alle Beteiligten. In der Rückschau darf man aber mit Fug und Recht behaupten: Es hat sich bewährt. Es funktioniert. Man hat die absolut richtige Entscheidung getroffen.
Durch das Miteinander und Füreinander in der Gesamtgemeinde haben alle profitiert.
Und das, was nicht gerade als Liebeshochzeit begonnen hat, ist heute eine starke Partnerschaft starker Ortschaften, die eine starke Gemeinde bilden.
Diese starken Ortschaften sind auch heute noch recht unterschiedlich, jede hat ihre eigene Identität, ihre eigene Mentalität und auch ihr eigenes Wappen, wodurch die Gemeinde bunt, vielfältig und damit am Ende auch lebens- und liebenswert ist und bleibt.
Und dennoch kam die Frage auf, ob man das denn feiern müsste? Und ich bin überzeugt: Ja! Dieses Ereignis ist es wert, dass wir daran erinnern, dass wir begreifen, dass wir zusammengehören & dass es gut ist, so wie es ist!
Wir können gemeinsam zurückblicken auf 50 Jahre Erfolgsgeschichte - lassen Sie uns gemeinsam dieses Jubiläum feiern und mit ihm die Gemeinsamkeiten, die uns alle verbinden und eben nicht die Unterschiede, die uns seinerzeit getrennt haben.
Gustav Wabro sagte zu unserem 25jährigen Jubiläum: „Aus Vielfalt ist Einheit geworden, wobei wiederum die Einheit aus der lebendigen Vielfalt lebt. So möge es auch in der Zukunft bleiben.“
Dem ist auch 25 Jahre später nichts hinzuzufügen!
Herzliche Grüße
Ihr
Johannes Joas
Bürgermeister